Der Januar

Was jedoch nicht so schön, aber leider normal für ihren Zustand ist, dass sie mit anfällig für Viren ist.
Der erste Virus, der im Blut gefunden wurde, wurde bereits im Dezember diagnostiziert. Dieser hat ihr bisher keine Probleme bereitet, trotzdem wollten die Ärzte sicher gehen und behandeln ihn im 2-wöchigen Abstand mit einem Medikament. Dazu muß Heleen dann einen knappen Tag in der Klinik bleiben, denn die Medikamentengabe dauert so gute 5-6 Stunden.
Mitte Januar erwischte Heleen dann der Magen-Darm-Virus, der mit Erbrechen und Durchfall einherkam. Marco konnte dies am Samstag abend feststellen, als er in ihr Zimmer schaute, um zu sehen ob alles in Ordnung war. Ihn machte der säuerliche Geruch im Zimmer stutzig und als er näher an Heleens Bett trat, konnte er die Kleine sehen, wie sie wach und mit einem entschuldigen Blick dalag. Mit diesem Virus hatte sie auch gut zwei

Jedoch strapazierte sie unsere Nerven, denn wir waren ständig in Sorge, dass der Gewichtsverlust zu heftig wird und wir dadurch wieder auf Station müßten.
Übelkeit und Durchfall sind weg, aber der riesige Appetit ist noch nicht wieder da!

Wegen dieser ganzen Virengeschichten sind Heleen und Susanne momentan nicht die willkommensten Gäste in der Kinderklinik der MHH. Okay, ganz so schlimm ist es auch nicht, aber die beiden müssen bei den Untersuchungsterminen durch den "Hintereingang" direkt in das Zimmer der Notfallambulanz gehen. Das sind reine Vorsichtsmaßnahmen, damit sich Heleens Viren nicht weiter im Krankenhaus verteilen. Das hatte jedoch schon zur Folge, dass die beiden schon auf eine entlegene Station kamen und das Personal nicht wirklich darauf vorbereitet war. Nach einem 12 stündigen Aufenhalt, konnten die beiden dann endlich nach Hause. Die letzten beide Mal dauerte es dann 7 bzw. 5 Stunden, geht doch.... . Es bleiben noch zwei Termine.
Die Ärzte sind mit Heleens Zustand und dem Verlauf mehr als zufrieden. Die Blutwerte haben sich soweit erholt, auch die Leukozyten, sind kontinuierlich am steigen. Diese befinden sich mittlerweile auf dem Level eines fast gesunden Menschen! Bisher hatte sie noch kein einziges mal Fieber, was uns bisher einen stationären Aufenhalt ersparte.

Die Medikamente werden auch kontinuierlich weniger. Eines, was wir gegen die Abstoßung des Transplantates alle 12 Stunden geben müssen, wird von der Dosierung auch immer niedriger. Ziel ist es, dieses Ende der nächsten Woche abzusetzen. Und das ist schon wieder ein weiterer Lichtblick. Wir müssen Heleen echt dankbar sein, dass sie wirklich immer freiwillig ihre Medikamente nimmt und es nicht jedesmal ein Kampf ist. Die Kleine weiß scheinbar selber, wie wichtig diese sind und steckt sich die Spritzen selber in den Mund. Vorher legt sich auch noch die Reihenfolge fest, was zu erst kommt!
