Heleen, die kleine Motte

09 August 2007

Abschied

Heleen ist am 9. August für immer eingeschlafen. Als Susanne und Marco am Frühstückstisch saßen, kam eine gute Freundin zu Besuch, die sich zu Heleen setzte und ihre Hand hielt, als Heleen den letzten Atemzug tat. Sie ist friedlich eingeschlafen.

Hatten wir noch bis vor ein paar Tagen die Hoffnung, dass irgendein großes Wunder geschehen möge und Heleen gesund wird, so wandelte sich dieser Wunsch in den letzten Tagen dahingehend, dass wir beteten, Heleen möge endlich keine Schmerzen mehr ertragen müssen. Über das Wochenende hatte sich ihr Zustand extrem verschlechtert. Sie konnte kaum sprechen, hatte kaum Appetit und Durst und dann kamen immer und immer wieder heftige Schmerzen dazu. In ihren Füßen hatten sich Wassereinlagerungen gebildet und sie konnte gar nicht mehr aufstehen.

Sehr auffällig war, dass sie immer sicher sein wollte, dass ihr Papa in der Nähe war. Wahrscheinlich wollte sie ein bisschen Zeit aufholen, die sie im Alltag mit ihm nicht hatte…

Es war wirklich grausam ansehen zu müssen, wie Heleen sich quälte und wir ihr nicht helfen konnten. Man hatte uns immer gesagt, dass die Schmerzen überhaupt kein Problem darstellen würden, denn da gäbe es genug Mittel, um Heleen zu „betäuben“. Was wir aber nicht wussten, dass man sich nur ganz langsam an die passende Dosis von Schmerz- und Beruhigungsmitteln herantasten durfte.

Nach vier (uns unendlich erscheinenden) Tagen, war dann endlich die notwendige Menge gefunden und Heleen konnte endlich entspannt schlafen. Und wir merkten, dass nun der Zeitpunkt gekommen war, an dem der Abschied nicht mehr lange auf sich warten lassen würde.

Wir sind froh, dass wir seinerzeit entschieden haben, mit Heleen zu Hause die schwere Zeit zu vollenden!

Die Kinderkrankenschwester vom ambulanten Pflegedienst, war uns dabei eine große Stütze!

Nun liegt vor uns, wovor man sich grausen mag: Die Bestattung des eigenen Kindes zu organisieren.

Am 17. August wird der Trauergottesdienst stattfinden. (um 14.00 Uhr in der Stadtkapelle am Niedersachsenring, Burgdorf). Später soll Heleen in einem Friedwald beigesetzt werden.

Es ist jeder willkommen, der von Heleen Abschied nehmen möchte.
Wir bitten, schwarze Kleidung zu vermeiden und anstatt Blumen eine Spende an den Verein für krebskranke Kinder Hannover e.V. (Konto 1560 bei der Sparkasse Hannover BLZ 250 501 80) zu geben.

Hat Heleen es in ihrem kurzen Leben doch geschafft, so viele Herzen zu berühren und vielen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern!

Wenn du eine Blume liebst, die es auf all den Millionen Sternen nur ein einziges Mal gibt, dann genügt es dir völlig, hinaufzuschauen, um glücklich zu sein. Du sagst dir:
"Meine Blume ist da oben, irgendwo."


03 August 2007

Wir haben Geburtstag gefeiert !

Zu allererst, was wir vor ein paar Monaten nicht geglaubt hatten, konnten wir nun doch in die Tat umsetzen, Heleens Geburtstag feiern!

Gestern, am Donnerstagabend, haben Susanne und Marco, die Wohnung mit bunten Luftballons, Luftschlangen und Girlanden geschmückt. Das Knistern und Pusten hatte Heleen wohl in ihrem Bettchen mitbekommen und wollte dann ganz schnell wieder aufstehen und gucken was da in der Wohnung so vor sich ging. Ganz gespannt ging sie dann durch die Wohnung und zog an den Luftschlangen und Ballons und wollte mit diesen spielen. Als sie das alles gesehen hatte, wollte sie dann gar nicht mehr ins Bett…. Um 22 Uhr war sie dann doch Müde genug, um sich Schlafen zu legen!

Heute Morgen konnte Heleen dann im elterlichen Bett aufwachen und war dann auch relativ gut drauf. Nach dem Waschen konnte sie nicht mehr warten und ging dann schnurstracks zu ihrem Geburtstagtisch und packte die ersten Geschenke aus. Nachmittags kamen dann die beiden Omas, Uroma und Patenonkel. Das war Heleen aber zuviel Trubel und sie verließ häufig die Geburtstagsrunde, auch die Geschenke hatte sie noch nicht alle ausgepackt, es waren zu viele.

Was sich jetzt so ganz gut anhört, täuscht leider darüber hinweg, dass Heleen sich wieder einen Infekt zugezogen hat- Ihre Stimme ist komplett weg! Plötzlich, seit Dienstagmorgen, kann sie nur noch ganz leise flüstern. So war es in den vergangenen Tagen irgendwie sehr still, denn wer Heleen kennt weiß, das sie eine laute Stimme hat und viel plappert. Am meisten macht das Heleen selber zu schaffen, dass sie sich mit einem Mal nicht mehr äußern kann, sondern nur noch kläglich krächzen. Teilweise wird sie auch richtig ungehalten, wenn wir nicht verstehen, was sie möchte. Essen und Trinken ist momentan nicht angesagt.

Durch diesen Infekt bekommt Heleen weiterhin ein Antibiotikum i.V. sowie prophylaktisch ein Mittel gegen Pilzinfektionen. Das bedeutet, dass weiterhin der Pflegedienst zu uns nach Hause kommt.

Am Mittwoch mussten Susanne und Heleen wieder in die MHH, auf die KMT Station, um eine weitere Gabe der DLI zu bekommen. Dafür sollten die beiden über Nacht bleiben. Marco konnte die beiden am nächsten morgen übernächtigt abholen. Beide hatten eine anstrengende Nacht mit wenig Schlaf hinter sich!

Das Fieber hat Heleen weiterhin, kann aber mit Fiebersaft und –zäpfchen behandelt werden. Einzig positive Nachricht, die DLI, die sie vor gut 3,5 Wochen bekommen hat, scheinen dafür gesorgt zu haben, dass die Leukozyten sich um gut 35 % verringert haben (von 85.000 auf aktuelle 53.000, immer noch ein äußerst hoher Wert!).

Das wir heute Heleens Geburtstag feiern durften, ist für uns schon ein kleines Wunder…


 
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