Heleen, die kleine Motte

09 November 2006

Bilder der Transplantation

Heleen während der Trans- plantation, ange- schlossen an viele Kabel, konnte trotzdem im Bett weiterspielen...


Das aufbereitete Knochenmark des Spenders, farblich so ein bischen wie Himbeeren... . Wird wie ein normales Blutkonzentrat über den zentralen Venen Katheter gegeben.


Die ganze Ärzte- und Schwestern- schar beim Startschuss der Transplantation...


1 Liter in zwei Stunden, Tropfen für Tropfen...

08 November 2006

Die Transplantation - Tag 0

Heleens Spender hat sich am Dienstag Morgen Knochenmark entnehmen lassen. Ungefähr 1 Liter wurde aus seinem Beckenknochen herausgezogen. Bis zum Nachmittag wurde es dann noch aufbereitet und gegen 16:00 Uhr füllte sich Heleens Krankenzimmer. Zwei Schwestern, ein Oberarzt, Heleens Oma, die Psychologin und wir beobachteten, wie die Stationsärztin den Transfusionsbeutel mit dem Knochenmark anhängte und zum Einlaufen startete.
Vielleicht hat sich der ein oder andere von euch vorgestellt, dass die Transplantation in einer spekatkulären OP erfolgt, aber nein, so aufregend ist das gar nicht. Grundsätzlich sieht es nicht anders aus, als wenn man eine herkömmliche Bluttransfusion bekommt. Allerdings wurde Heleen wieder an diverse Überwachungsgeräte angeschlossen und sicherheitshalber wurden auch mehrere Hilfsmittel (z.B. Beatmungsgeräte) in greifbare Nähe gestellt. Falls es also Komplikationen gegeben hätte, wäre man gewappnet gewesen. Das Hauptproblem stellte sich aber darin, dass Heleen anfangs so fit war und gar nicht gern still im Bett sitzen bleiben wollte. Zumal auch der Hubschrauber mehrmals deutlich zu hören war...
Später ist sie dann aber doch noch auf Omas Schoß eingeschlafen.

Man mag nun unterschiedlicher Meinung sein, ob wir die erste Hürde genommen haben oder gerade am Anfang einer schweren Zeit stehen.
Sicher ist jedenfalls, dass wir sehr froh sind, dass die Transplantation probelmlos erfolgte, aber das wir uns sehr wohl darüber bewusst sind, dass nun die risikoreichste Zeit anbricht. In den nächsten vier bis acht Wochen müssen wir uns von Erbrechen und Durchfall bis hin zu schwersten Infektionen auf alles einstellen.

Immerhin können wir die Tage nun wieder im Positiven Bereich zählen!

06 November 2006

Auf der Zielgerade Tag -8 bis -1

Glück im Unglück hatte im Heleen am vergangenen Montag. Aus unerfindlichen Gründen hatte sie den Zugang am Hals als äußerst störend empfunden. Deshalb versuchte sie daran zu ziehen, was zur Folge hatte, dass dieser wohl nicht mehr richtif saß und die Transfusion auslief anstatt in die Blutbahn zu gelangen. Glücklicherweise floß zu diesem Zeitpunkt keine Chemo, denn das hätte nicht allzu gute Folgen gehabt. Die Ärzte und Schwestern ziehen sich schon spezielle Handschuhe an,wenn sie die Chemo an den Tropf hängen. Man sollnämlich jeglichen Hautkontakt vermeiden.Schon kleinste Tropfen der Zythostase verursachen unter Umständen Verätzungen. Da wäre es gar nicht toll gewesen,wenn Heleens halber Oberkörper damit in Berührung gekommen wäre.Ausserdem ist es sehr wichtig, dass die Dosierung strikt eingehalten wird.Wenn also ein Teil ausläuft und niemand nachvollziehen kann, wieviel im Körper angekommen ist, kann nicht sichergestellt werden, dass der Körper ideal auf die Transplantation vorbereitet wird. Der Zugang selber blieb aber noch stecken und die Schwester udn Susanne gingen davon aus, dass es damit vorerst in Ordnung sei. Am Nachmittag sollte der Zugang dann neu ausgerichtet werden.Dazu kam es dann aber gar nicht mehr: Als alles vergessen zu sein schien und Heleen zum Mittagsschalf im Bett lag, ging mit einem Mal ein Riesengeschrei los. Als Susanne zum Bett eilte um zu sehen was los ist, sah sie das Desaster, Heleen hatte den Zugang nun komplett rausgezogen und eine große Blutlache bildet sich im Bett. Die herbeigeeilten Schwestern udn Ärzte konnten die Blutung dann schnell stillen. Das hatte jedoch zur Folge, dass Heleen am folgenden Tag wieder in der OP mußte, um einen Neuen zu bekommen. Seit dem sitzt dieser und wird unter anderem durch die Kopfbedeckung geschützt..
Am Donnerstag wurde Heleen wieder in die Narkose gesetzt, weil sie zur Ganzkörper-Bestrahlung mußte. Die Bestrahlung soll in Kombination mit der Chemotherapie dafür sorgeb, dass alle Leukämiezellen vernichtet werden. Diesen Eingriff hat sie gut überstanden!
Von Freitag bis Sonntag bekam Heleen Medikamente die eine spezielle Zellgruppe abtöten, Die T-Zellen vernichten alle Fremdkörper im Organismus. Damit das neue Knochenmark gut anwachsen kann müssen diese Zellen also zuvor vernichtet werden. Diese Chemo wird von allen Patienten schlecht vertragen und um auf jeglichen Komplikationen schnell reagieren zu können, wird der Patient an mehrere Überwachungsgeräte wie z.B.Dauer-EKG angeschlossen. Und tatsächlich, eine knappe Stunde nach dem die Medikamente gestartet wurden ging es Heleen schlechter. Sie hatte mit Übelkeit, mal zu hohen oder zu niedrigen Bludruck, Fieber und Schmerzen zu kämpfen. Hinzukam, dass einmal in der Stunde die Temperatur überprüft werden mußte und sie gewickelt werden mußte. Mit den ganzen Schläuchen und Kabeln war das kein leichtes unterfangen!
Die Ärtze sind mit Heleens Allgemeinzustand zufrieden. Sie ist zwar an Po wund und auch im Geicht sind nun Hautverletzungen aber ansonsten ist sie recht gut drauf. Wenn sie genug Kraft aus den nun häufigeren Schlafenszeiten geschöpft hat, besteht sie nach wie vor auf einen Spazierganz mit ihrem Brumm Brumm.
Ein bisschen Sorgen macht den Schwestern allerdings, dass sie sich nun schon zum 2. Mal (innerhalb der letzten 24 Stunden) die Magensonde herausgezogen hat. Sobald die Mundschleimhaut kaputt geht und das Essen und Trinken zur Qual wird, bekommen die Patienten nämlich eine Spezialnahrung über diese Sonden.
Warten wir also ab, ob Heleen sich noch daran gewöhnt und den "Fremdkörper" akzeptiert,oder ob die Schwestern resigniert auf eine andere Möglichkeit ausweichen müssen...


 
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