Die Gelassenheit entdecken (2. Versuch)
Nun ist es Susanne tatsächlich gelungen einen Artikel versehentlich zu löschen...
Vielleicht hat der ein oder andere es trotzdem geschafft ihn zu lesen, für alle anderen hier in Kürze die Aufregung der letzten Woche:
Heleen war also auf dem Tiefstand ihrer Abwehrkräfte angekommen und sollte besonders abgeschottet werden, damit sie keine Infektion bekommt. Wir hatten ein Einzelzimmer und alle Schwestern und Besucher mussten Mundschutz tragen, um die Ansteckungsgefahr gering zu halten.
Als Susanne am Mittwoch aus der Mensa zurückkam, fand sie aber nicht Heleen (weiter Mittagsschlaf haltend) im Bettchen, sondern ein leer geräumtes Zimmer vor.
Ohne sie zu benachrichtigen (im Zeitalter der Mobiltelefone keine Schwierigkeit) hatte man Heleen in ein 4er Zimmer verlegt.
Erst nachdem Susanne einen Aufstand probte und die Verantwortlichen sprechen wollte, hielt es dann eine Ärztin für notwendig, zu erklären, dass ein Notfall-Patient sehr kurzfristig ein Einzelzimmer benötigte. Dass man Heleen nun zu drei anderen Patienten legte, die ja auch Besuch bekommen etc, sei aber durchaus medizinisch vertretbar. Immerhin würde ja keiner von denen in direkten Körperkontakt zu der Kleinen treten...
Wirklich nachvollziehen konnten wir das zwar nicht, aber als absolute Frechheit empfanden wir, dass es niemand für notwenig erachtete zum Telefonhörer zu greifen und Susanne darüber zu informieren.
Ohne zu übertreiben bekommt man einen kleinen Schock, wenn man sein Kind nicht finden kann obwohl man es in guten Händen wähnte!
Aber der Mittwoch hielt noch ein weiteres Highlight bereit:
Einen Tag zuvor hatte man uns gesagt, dass ein Knochenmarkspender gefunden sei. Dieser wäre von der Gewebeübereinstimmung zwar nicht optimal, aber sofern nicht noch ein besserer gefunden würde, würde die Transplantation so gemacht.
Am Mittwoch stimmte das dann aber nicht mehr. Man sei weiter auf der Suche, weil die Üereinstimmung nicht ausreiche.
Tja, wie uns ein Oberarzt bei dem allerersten Gespräch in der MHH mal sagte:
"Es wird bestimmt Situationen geben, in denen sie sich über uns ärgern, weil etwas schief gegangen ist. Leider lässt sich das in einem so großen Betrieb nicht vermeiden."
Wie treffend, um es mal sehr milde auszudrücken.
Entdecke die Gelassenheit...
1 Comments:
Liebe Heleen, liebe Suse, lieber Marco,
bin ganz erschüttert zu lesen, wie das in so einem Krankenhaus abgehen kann. Denny und ich wünschen euch jedenfalls ganz viel Kraft und wohl auch Gelassenheit, die ihr ja scheinbar auch braucht, um mit solchen Fehlnachrichten umzugehen. Denny und ich denken an euch und haben uns das Kit zur Blutabnahme auch bestellt.
Beste Grüße aus Berlin,
Annika Strate
By Anonym, at 4/10/06 11:16
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