Heleen, die kleine Motte

07 September 2006

Neue Wege gehen

Die Frage, die euch alle am wohl meisten interessiert:
"Wie ist das Ergebnis der Punktion ausgefallen?"
(Leider) nicht so, wie wir es uns erhofft haben: Es sind noch immer Leukämie-Zellen vorhanden. Heleen muss also eine Knochenmarkspende erhalten, damit sie eine Chance auf Heilung hat! Nachdem wir am Mittwoch über die Nebenwirkungen des Eingriffes informiert wurden, konnte die Suche nach einem Spender offiziell eingeleitet werden. Man hatte zuvor schon in der Datenbank 16 Personen gefiltert, die eine zu Heleen ähnliche Gebewestruktur haben. Nun werden diese Leute angeschrieben und gebeten, ihr Blut weitergehend untersuchen zu lassen, damit deren Gewebe auf Feinheiten überprüft werden kann. Erst dann wird sich entscheiden, ob eine "ausreichende Übereinstimmung" vorhanden ist und es zur Transplantation kommt. Dieser Prozess wird sich über mehrere Wochen erstrecken, denn bevor all diese Menschen (weltweit) überprüft sind, dauert es eben. Allerdings haben die Ärzte ein Zeitfenster von 8 Wochen festgelegt, in dem ein Spender aktiviert sein soll. Sollte Anfang November kein Fremdspender vorhanden sein, soll ein Elternteil herangezogen werden. Unser Knochenmark ist zwar nicht so gut geeignet, da die Gewebeübereinstimmung zu gering ist, und die Risiken einer sogenannten "Haploiden-Spende" um einiges größer sind, aber die Ärzte sind der Meinung, dass es sehr wichtig ist, SCHNELL zu handeln.
Die eigentliche Knochenmark-Transplantation wird mit spezieller, sprich besonders aggressiver, Chemo- und Strahlen-Therapie vorbereitet. Ziel ist: ALLE eigenen Blutzellen und hoffentlich auch sämtliche Leukämie zu vernichten. Dann bekommt Heleen die gespendeten Stammzellen venös zugeführt und man wartet ab, dass ein neues Blut- und Immunsysthem heranwächst. In dieser Zeit wird die Kleine extrem anfällig für Infekte sein, die im schlimmsten Fall lebensbedrohlich sind. Sie soll sich deshalb in einer möglichst keimfreien Umgebung aufhalten und wir werden auf die KMT-Station verlegt. Diese Station ist nur über Umkleide-Räume zugänglich, in denen man Schuhe und Überkittel bekommt. Das Zimmer ist natürlich auch speziell "abgeschottet". Voraussichtlich werden wir dann 8 Wochen dort bleiben.

Das waren nun viele Informationen, die bei euch ersteinmal sacken müssen, aber vielleicht bekommt ihr dadurch einen Eindruck wie schwer es für uns ist, mit diesen Neuigkeiten umzugehen und dann schnell entscheiden und handeln zu müssen.
Wir sind froh, dass es noch immer Möglichkeiten gibt, Heleen zu heilen und wir hoffen, dass das Knochenmark eines Fremdspenders den Anstoß für ein "neues und gesundes Leben" gibt!!!

Bis zur Transplantation geht es vorerst mit der Therapie-Form weiter, die bisher angewandt wurde. Soll heißen, wir fahren morgen zum 3. Chemo-Block in die MHH und lernen dort die wegen Umzug "neue Station" kennen. Man darf gespannt sein, wieviele Bettgenossen mit im Zimmer liegen werden.


 
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