Zusammenfassung Oktober
Hier nun endlich die "Oktober-Zusammenfassung:
Bis Mitte Oktober geschah:
Das erste Wochenende und den Feiertag konnten wir zusammen im trauten Heim verbringen, aber am Mittwoch musste Heleen dann mit über 39°C Fieber wieder in die MHH einziehen. Immerhin wurden wir diesmal als Notfall angesehen und haben ein Einzelzimmer bekommen.
Damit es nicht langweilig wird, können wir auch aus der zweiten Oktoberwoche einen "Klopfer" erzählen:
Heleen hatte gerade ihren Nachmittags-Snack eingenommen und sich nebenbei den Blutdruck messen lassen, als wir unerwarteten Besuch bekamen. Sowohl die Krankenschwester als auch Susanne und ihre Mutter beobachteten erstaunt, wer sich denn im Vorraum mit Mundschutz und Kittel ausstattete und dann ganz selbstverständlich ins Zimmer kam. Zuerst dachten wir, dass es sich um eine MHH-Angestellte handeln müsse, aber nach einigen Fragen stellte sich heraus, dass eine wildfremde Frau aufgrund des Zeitungsartikels "Hilfe für Heleen" das tiefe Bedürfnis verspührte, Heleen einmal persönlich zu sehen.
Wir waren mehr als geplettet!!!
Hallo?, wir sind doch kein Zoo, wo jeder der Zeit und Lust hat mal vorbeischaun kann!!!
Nun ja, Susannes Mama hat die sich so bezeichnende Liebende Mutter dann sehr diplomatisch aus dem Zimmer geworfen, weil wir ja allein wegen der Ansteckungsgefahr keine zusätzlichen Besucher empfangen sollen.
Aber man fragt sich dann schon
1.) Ist solch ein Mensch wirklich ganz normal und macht sich aus purer Anteilnahme auf den Weg zur MHH?
Oder ist man schon ein bisschen irre, wenn man sich dort angekommen dreist bis zu Heleen durchfragt, obwohl man sie lediglich aus einem Spendenaufruf kennt?!
und 2.) Wie gut sind eigentlich die Sicherheitsvorkehrungen in der Klinik?
Hätte ein Pförtner nicht stutzig werden MÜSSEN, wenn sich jemand nach Heleen erkundigt, aber den Nachnamen nicht kennt?
Susanne fand das Ganze jedenfalls etwas gruselig, wenn man bedenkt, dass die Frau ja auch in der Mittagzeit hätte auftauchen können und Heleen allein im Zimmer gewesen wäre...
Na ja, wir wollen mal nicht übertreiben, aber wir sind doch froh, dass wir inzwischen auf die Transplantations-Station (KMT Station) umgezogen sind.
Dort soll Heleens Fieber nun hoffentlich gänzlich verdrängt werden. Und wir können die Wartezeit etwas gemütlicher überbrücken. Die Station ist nämlich recht neu und die Zimmer sind größer und komfortabler ausgestattet. Um auf die Station zu gelangen muss man sich bei einer Schwester anmelden und dann in einer Umkleide die eigenen Klamotten gegen eine "Schutzkleidung" tauschen.
Falls Heleen später mal eine Abneigung gegen himmelblau hat, sind die Ursachen also tatsächlich in ihrer frühen Kindheit verwurzelt ;-)
So wie es ausschaut bleibt Heleen nun bis ca. Ende 2006 auf der KMT und wird das schöne Burgdorf erst im nächsten Jahr wieder sehen.
Wir warten also zunächst weiter auf einen Fremdspender oder werden Anfang November selbst zur Transplantation herangezogen und dann beginnt die wohl schwerste Zeit...
Aber bis dahin haben wir ja noch ein paar Wochen in denen wir hoffentlich keine bösen Überraschungen mehr erleben und etwas Kraft tanken können.
Zunächst einmal muss Marco die MHH-Wache übernehmen, weil Susanne mit einem grippalen Infekt schlotternd im Bett liegt. Doch das sollte wohl in ein paar Tagen überstanden sein!
Die zweite Oktoberhälfte:
Obwohl Heleen auf der neuen und wesentlich keimfreieren Station weiter gegen das Fieber behandelt wurde, war das Fieber nicht runterzukriegen. Deshalb entschied man sich, den Katheter zu entfernen. Oftmals ist das eine Einstrittsstelle für Infektionen. Eigentlich sieht es der OP-Plan vor, dass die jüngsten Patienten als erstes dran kommen. Leider wurde Heleen aber erst um 15:30 Uhr abgerufen, weil sie nicht regulär auf dem Plan stand... Natürlich musste sie aber seit dem Vorabend nüchstern bleiben,schließlich hätte es ja auch schon um 8;00 Uhr morgens heißen können, dass ein anderer Patient ausfällt...
Immerhin schien der Katheter tatsächlich der "Entzündungs-Herd" gewesen zu sein,denn nach weiteren zwei Tagen, war Heleen fieberfrei. Sie war dann richtig gut drauf und hatte den meisten Spaß,wenn sie mit einem kleinen Lauflernwagen durch das Zimmer laufen konnte.
Dann gibt es noch eine Lieblingsbeschäftigung: In die Ferne sehen.
Wir haben einen tollen Ausblick auf den Hubschrauber-Landeplatz der MHH und eine Zufahrt-Straße.Den hubi und die ganzen Brumm Brumms (Autos)zu beobachten findet die kleine Maus total spannend und macht dann auch immer die Geräusche nach.
Inzwischen kennt sie auch die Stimmen von einem Wau Wau, einer Muh, einem Uh Uh Uh (Gorilla) und sie kann das Löwengebrüll nachmachen.
Sobald ihre Lieblings-CD (Zappelmann -DANKE an Simone :-) )läuft, fängt sie an zu schunkeln.
Kurzum,es geht ihr den Umständen entsprechend gut und sie ist ZUCKERSÜSS!!!
Nachts ist Heleen nun allein im Zimmer und wird mit Babyphone aus dem Schwesternzimmer überwacht. Susanne teilt sich eine Eltern-WG mit einem Paar aus Kroatien. Sie sind soweit sehr nett und bekochen Susanne ab und zu mit,aber sie sprechen nur englisch. Von Zeit zu Zeit ist das eine Herausforderung, wenn man sich seit Ende der Schulzeit erfolgreich darum drücken konnte, auf die eglische Sprache angewiesen zu sein. Mit Händen und Füßen verständigt man sich dann aber totzdem ganz gut.
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